Juten Abend allerseits, brrr ist das kalt geworden!
Dennoch hat es mich heute nach draußen gezogen, "outdoor activities" wie man heutzutage sagt.
Wer rastet, der röstet.
Allerdings konnte ich für meinen Samstagsausflug mein Swapfiets zuhause lassen.
Denn heute zog es mich an den nördlichen Kopenhagener Stadtrand und zwar in den Jaegersborg Dyrehave.
Der Jaegersborg Dyrehave ist ein Naturpark und sogar UNESCO Weltkulturerbe.
Außerdem beherbergt er den ältesten Freizeitpark der Welt!!!
Den "Dyrehavsbakken" oder umgangssprachlich "Bakken".
Gegen 11 Uhr bin ich dann also zu Fuß los in Richtung Bispebjerg S-Bahnstation.
Von dort mit der F-Linie nach Hellerup.
Und von Hellerup erneut mit der F-Linie zur Klampenborg Station, die direkt am südlichen Rand des Naturparks
und damit auch nur 10 Minuten Fußweg zum Bakken entfernt liegt.
Die Anbindung aller Sehenswürdigkeiten an die öffentlichen Verkehrsmittel ist wirklich ein Träumchen.
Der Weg führte mich dann durch den Wald im Naturpark, bis man irgendwann auf den eher kleinen Bakken trifft.
Wie bereits angesprochen, ist Bakken der älteste Freizeitpark der Welt.
Man hat hier im Jahr 1583 (!!!) eine Quelle gefunden und beschlossen einen Freizeitpark zu gründen.
Bakken ist also 436 Jahre alt!
Zum Vergleich: Der Europa Park in Rust wurde 1975 eröffnet und ist 44 Jahre jung, ein Küken!
An dieser Stelle soll gleich erwähnt sein, dass man dem Park das Alter auch ein bisschen angesehen hat ^^
In den Wintermonaten ist Bakken außerdem nur an den Wochenenden geöffnet.
Dennoch ist Bakken nach dem Tivoli, also dem anderen Freizeitpark in Kopenhagen, die meistbesuchte Touristenattraktion.
Das hat man heute überhaupt nicht gemerkt!
Im Vergleich zu den anderen Sehenswürdigkeiten, die ich bisher so gesehen habe, war der Bakken nicht überfüllt.
Schonmal ein klarer Pluspunkt.
Ein weiterer Pluspunkt offenbarte sich dann am Eingang des Parks:
Der Eintritt ist KOSTENLOS!
Da schlägt das blanke Studentenherz Purzelbäume vor lauter Freude.
Natürlich muss man aber für Alles innerhalb des Parks bezahlen - macht ja auch Sinn.
Trotzdem:
Im Vergleich zum Tivoli eine nette Sache, da man für den Tivoli Eintritt bezahlen muss
und dann auch noch die Fahrgeschäfte extra.
Im Park hab ich dann erstmal alles abgelaufen und mir einen ersten Eindruck vom Park verschafft.
Wie bereits erwähnt, ist der Park jetzt nicht unheimlich groß, eher klein und alles schön beisammen!
Außerdem war alle schön weihnachtlich geschmückt, mit Lichterketten, Tannenbäumchen, Kunstschnee,
Rentiere, kleine Feuerstellen, an denen man sich seine Hände wärmen konnte und und und!
Für Pärchen gab es sogar einen überdimensionalen Mistelzweig, unter dem man seine Liebe testen konnte:
Unter dem Mistelzweig waren zwei Hand-Sensoren, auf die die Paare ihre Hände legen konnten.
Dabei sollten sie sich natürlich auch küssen.
Und je nach "Leidenschaft" oder "Liebeslevel" hat der Mistelzweig dann seine Farbe verändert!
Eieiei, da waren einige Damen mit ihren Himmelgatten nicht ganz so zufrieden,
vor allem wenn die Herrschaften keine Lust dazu hatten :D
Man konnte sich sogar vom Weihnachtsmann persönlich mit einer Pferdekutsche herumkutschieren und sogar bis zum
Parkplatz oder der S-Bahnstation fahren lassen. Das nenn' ich Shuttle Bus!
Nach meiner ersten Erkundungstour hab ich dann Hunger gekommen und bin ins Shawarma Haus.
Dort habe ich dann ein Döner Menü mit Pommes und Pepsi bestellt und vernascht.
Die kleine Aufwärmung hat gut getan - auch wenn die Dänen keine Ahnung von Döner-Zubereitung haben!
Achja Döner Bosporus, ich vermisse dich ja schon ein Bisschen!
Generell gibt es im Bakken unheimlich viele Restaurants oder Fressbüdchen mit den typischen "Jahrmarkt-Sachen",
also gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, Popcorn oder auch Churros ;)
Auf Wikipedia hab' ich gelesen, dass wegen des freien Eintritts und der vergleichsweise billigen Restaurantpreise,
viele Dänen in den Bakken strömen, nur um dort Essen zu gehen - coole Sache!
Natürlich gibt es im Bakken auch Fahrgeschäfte und natürlich wollte ich nach meiner Mahlzeit Achterbahn fahren!
Allerdings war nur eine einzige Achterbahn geöffnet zur jetzigen Jahreszeit - allerdings auch die Interessanteste:
Die Holzachterbahn "Rutschebanen"!
Die Rutschebanen wurde 1932 eröffnet und ist damit ebenfalls eine der ältesten Holzachterbahnen Europas.
Für 50 DKK bin ich dann einmal mitgefahren und es war eine tolle Fahrt.
Der Zug hat während der gesamten Fahrt eigentlich nie wirklich abgebremst, auch nicht vor Abfahrten.
Und von den Abfahrten gab es Einige.
Highlight war dann, als wir in einen "Tunnel" reingefahren sind:
Der Tunneleingang war im Prinzip eine Frau, die ihre Beine breit machte :D
Bakken also nicht jugendfrei!
Die Fahrt ging sogar gefühlt richtig lange, bestimmt 2 Minuten.
Und das, obwohl der Park und auch die Achterbahn von außen so klein aussahen.
Hat sich gelohnt und heutiges Goodie am Ende des Berichts ist daher auch ein Ritt mit der Rutschebanen!
(Da sieht man auch die Einfahrt in "den Tunnel")
Hier an dieser Stelle noch eine lustige Info zur Rutschebanen:
Die Bauart der Achterbahn und die Höchstgeschwindigkeit des Zuges mit 55 km/h stellten bis 2010 ein Risiko dar,
weil die Wagen bei höheren Geschwindigkeiten hätten entgleisen können.
Deswegen fuhr bis 2010 bei jedem Ritt ein sogenannter "Bremser" mit der Bahn mit.
Der Bremser war ein Mensch und dafür zuständig, den Zug abzubremsen und die Höchstgeschwindigkeit nicht zu überschreiten,
so dass die Wagen nicht entgleisen und in den Kopenhagener Himmel abheben :D
In 2010 hat man dann allerdings auf neuere Wagen umgestellt, die selbstständig abbremsen können,
und der Bremser wurde nicht mehr gebraucht (schade eigentlich!)
Im Anschluss habe ich mir dann noch an einem Schoko-Nussstand mit vielen Schokonüssen jeglicher Art
(Mandeln, Haselnüsse, Pekannüsse, Milchschokolade, Zartbitter, weiße Schoki, ...)
eine kleine Tüte zusammengestellt, die wieder nach Gewicht berechnet wurde.
Sehr lecker schmecken die Nüsschen!
Bei Einbruch der Dunkelheit verwandelte sich Bakken dann in ein tolles Lichtermeer.
In den Bäumen hingen leuchtende Eiszapfen, Schneeflocken und Eicheln (no joke!)
Außerdem waren alle Verkaufsständchen, Hütten, Fahrgeschäfte, Wege, Tannenbäume wunderschön beleuchtet.
Das hatte so mitten in einem Wald / Naturpark einen ruhigen, gemütlichen Flair.
Dann habe ich mich wieder auf den Heimweg gemacht.
War mal wieder ein tolles Erlebnis - Bakken ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
Und zum Tivoli im Wintergewand zieht es mich ja auch noch einmal,
war also nicht der letzte Freizeitpark-Besuch in Kopenhagen.
Bis Erdnuss - Euer Santa ;)
Rutschebanen #33
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