Den blå Planet

Guten D'Abend meine Damen und Derren!

Der heutige Sonntagsausflug ging nach Kastrup, einem Stadtteil Kopenhagens, der nahe am Flughafen liegt.

Kastrup erreicht man wunderbar mit der Metro.

Mit der M3 von Norrebro nach Kongens Nytorv und von dort aus weiter mit der M2 nach Kastrup.

Was es in Kastrup gibt?

In Kastrup gibt es das größte Aquarium Nordeuropas - "Den bla Planet", also der blaue Planet!

Einen Besuch dort hatte ich mir schon direkt am Anfang meines Abenteuers vorgenommen,

aber ich habe es mir bis heute aufgehoben, da sich das bei kalten Temperaturen umso besser anbietet.

 

Dank meines Gutschein-Blocks habe ich heute mal wieder 10% auf den Eintritt bekommen

und habe anstatt 170 DKK nur 153 DKK bezahlt, also bisschen mehr als 20€.

Generell ist der blaue Planet in drei große Bereiche unterteilt, nämlich:

Nordische Seen und Meere

Tropische Seen und Flüsse

Der Ozean

 

Außerdem bieten sie auch ein Tagesprogramm an, bei dem alle halbe Stunde etwas Spannendes stattfindet.

Bei dem Programm habe ich auch Einiges mitgemacht, war Alles sehr interessant und sehenswert.

Ist halt auch einfach Spannender etwas erklärt oder gezeigt zu bekommen, anstatt nur vor den Aquarien zu stehen!

 

Aber Alles der Reihe nach.

Zuerst bin ich in den Ozean-Bereich "eingetaucht" (Wortakrobat izz da).

Im Ozean-Bereich dreht sich natürlich Alles um die Meeresbewohner der großen Ozeane.

Hier habe ich mir direkt einen Programmpunkt angeschaut, nämlich die Fütterung des großen Beckens!

Und das Becken war wirklich enorm groß, das Größte Becken im blauen Planet und auch das Größte, das ich bisher gesehen hab.

In dem Becken lebten riesige Rochen, die anmutig durchs Wasser und über den Sandboden schwebten.

Außerdem gab es hier einige Haie, unter anderem Hammerhaie.

Neben diesen beiden Hochkarätern gab es dann noch etwas dickliche, gelbe Schwarmfische,

die für die farblichen Akzente im Becken sorgten.

Und dann ging auch schon die Fütterung los.

Ein Mitarbeiter des Aquariums kam raus, stellte sich vor das Becken und erzählte zuerst in Dänisch und dann in Englisch.

Schonmal eine Erleichterung nach meinem gestrigen Bakken-Besuch.

Der junge Mann hatte dann gleichzeitig Kontakt zu seiner Kollegin, die auf einem Schlauchboot im Becken treibte.

Sie war Diejenige mit dem Futter für die Fischis.

Zuerst wurden die gelben Schwarmfische, mit lebenden Garnelen und kleineren Fischen gefüttert.

Das war jetzt wenig spektakulär... Sah so aus, wie wenn mein Opa die Goldfische im Gartenteich füttert.

Aber dann waren die Rochen an der Reihe und das war dann schon interessant anzusehen.

Rochen haben ja nur einen vergleichsweise kleinen Mund an der Unterseite ihres Körpers

und außerdem leben sie eigentlich am Meeresgrund, wo sie über den Meeresboden segeln.

Das Aquarium löst das folgendermaßen:

Die Rochen wurden traniert, an der großen Glasscheibe entlangzusegeln.

Die Assistentin piekst dann die Nahrung für die Rochen an einem langen Stab auf und hält den Stab press an die Scheibe.

Die Rochen ziehen dann mit ihrem Mund die Nahrung von dem Spieß ab, direkt an der Fensterscheibe!

Das sah schon witzig aus!

Die Haie wurden leider nicht gefüttert, schade!

Anschließend habe ich mir die anderen Becken im Ozean-Bereich angesehen.

Und was soll man sagen... So viele bunte Fische, leuchtende, getarnte, zackige, aufgeblasene, giftige, Fische mit langen Nasen,

Fernsehberühmtheiten wie Nemo und Dorie, Schnecken, Krebse, Seenadeln, Seegurken, ...

Der Ozean bietet eine unheimliche Vielfalt an den außergewöhnlichsten Meeresbewohnern, Wahnsinn!

Der schönste, farbigste und spannendste Bereich im ganzen Aquarium.

Deswegen bin ich dann auch gleich für den nächsten Programmpunkt hiergeblieben,

nämlich "Geschichten vom Korallenriff".

Neben dem Riesenbecken für die Rochen und die Haie war das Korallenbecken das Zweitgrößte.

Vor allen Dingen war es unheimlich lang, bestimmt an die 20 Meter.

Und es war das Bunteste aller Becken, vor allen Dingen durch die Korallen, aber auch durch die vielen farbigen Fische.

Der Mitarbeiter erzählte dann zunächst einmal Einiges über Korallen.

Korallen sind zB gar keine Pflanzen, sondern Tiere! Und zwar Nesseltiere.

Diese Nesseltierchen sind sessil, also bleiben an einem Standort, und koloniebildend.

Man unterscheidet Korallen in Stein -und Oktokorallen ("Weichkorallen").

Die steinharten Steinkorallen bilden die Korallenriffe, von denen ich heute eines betrachten durfte.

Tatsächlich durften wir dann sogar einige Korallen anfassen und die Dinger sind wirklich steinhart, entgegen meiner Erwartung.

(Im Wasser sehen die so weich und geschmeidig aus!)

Die Steinkorallen haben sogar ein Skelett, bestehend aus Kalkablagerungen.

Außerdem wurde uns erklärt, wieso die Korallen so wunderschön bunt sind.

Die Farbe kommt nämlich gar nicht von den Korallen selbst - sondern von Algen.

Korallen und Algen leben in einer Symbiose, also in einer Lebensgemeinschaft, die für beide Parteien von Vorteil ist.

Die Alge betreibt Fotosynthese und versorgt die Koralle mit Zucker.

Die Koralle scheidet nährstoffreiche Exkremente aus, die die Alge für ihr Wachstum benötigt.

Dann wurden die Fische im Korallenriff gefüttert, gierige Biester wenn es ums Futtern geht!

Am Ende gab es dann noch einige Infos über das Sterben der Korallenriffe.

Korallenriffe gehen immer weiter zurück durch die globale Klimaerwärmung.

Die Erde und die Ozeane heizen sich auf, wodurch Algen nicht mehr innerhalb der Meere wachsen können.

Dadurch kommt es zum "Korallenbleaching" - also dem Ausbleichen der Korallenriffe.

Die Riffe verlieren ihre bunte Farbe.

Außerdem sind die Korallen ohne die Algen nur für kurze Zeit überlebensfähig, weshalb die Riffe irgendwann absterben.

Korallenriffe machen zwar nur 1% der Ozeane aus, geben aber den Großteil aller Meeresbewohner ein Zuhause.

Das sollte man sich einmal bewusst machen.

 

Dann ging es in den nächsten Bereich und zwar zu den nordischen Seen und nordische Meere.

Hier wurde mir dann bewusst, dass ich vielleicht den Ozean-Bereich als Letztes hätte anschauen sollen...

Weil der Nord-Bereich im Vergleich ziemlich einschläfernd war!

Die Aquarien und Fische alle eher braun, dunkel, farblos, ...

Eine Ausnahme stellte ein Quallen -und Seeanemonen Becken dar, indem leuchtende Vertreter der Beiden faszinierten!

Außerdem gab es hier ein "Streichelbecken".

Man konnte dort Seesterne, Krabben und ein paar Fische streicheln, was ich natürlich auch gemacht habe.

Wann hat man schonmal die Chance Patrick Star zu streicheln?

Im Nord-Bereich fand dann auch ein weiterer Programmpunkt statt, nämlich die Fütterung der See-Otter!

Und da ich von den Ottern im Heidelberger Zoo großer Fan bin, hab ich mich natürlich auf die Fütterung gefreut - zurecht!

Der blaue Planet hat vier See-Otter zu bieten, alle stammen aus Alaska.

Zwei der vier Kollegen wurden heute gefüttert.

Die sind aber auch einfach lieb anzuschauen, so drollig wie sie die ganze Zeit umherhibbeln, Saltos im Wasser drehen,

ihre Händchen und Nase schuppern, miteinander kuscheln, … Da geht einem schon das Herz auf.

Einer der Beiden hat sogar eine Muschel gefunden und damit an die Scheibe geklopft.

Da die See-Otter so agil sind, wie sie eben sind, haben sie einen unheimlich hohen Stoffwechsel.

Das bedeutet, dass sie auch unheimlich viel Essen müssen.

5 Kilogramm Fisch pro Tag! Pro Tag!

Eine weitere Besonderheit der See-Otter ist, dass sie in freier Wildbahn tatsächlich ihr ganzes Leben im Wasser verbringen.

Sie schlafen sogar im Wasser, in dem sie auf dem Rücken liegen und sich irgendwo festklammern, um nicht davonzutreiben.

Außerdem sind die See-Otter Weltrekordhalter in Sachen dichtestes Fell:

Auf die Fläche eines Daumens kommen ungefähr 600 Menschenhaare.

Auf dieselbe Fläche kommen bis zu 160.000 See-Otter-Haare!

Das dichte Fell ist überlebenswichtig für die Otter, um in den kalten Temperaturen der nördlichen Gewässer zu bestehen.

Daher betreiben See-Otter auch eine enorme Fell-Pflege.

 

Im Anschluss ging es für mich nochmal in den Ozean-Bereich zum nächsten Programmpunkt.

Nämlich zum "Streichelbecken" kleinerer Rochen.

Hier war ein Mitarbeiter, der uns Futter in Form von kleinen Garnelen, ausgeteilt hat.

Auf Kommando durften wir dann alle gleichzeitig das Futter ins Wasser werfen und den kleinen Rochen bei der Jagd zusehen.

Wer seine Hand ganz still halten konnte und ein bisschen Geduld hatte, der konnte auch einen vorbeisegelten Rochen streicheln.

Und natürlich hab' ich das geschafft und einen der Kollegen am Rücken gekrault.

Schöööööön glatt hat der sich angefühlt!

 

Am Ende ging es dann in den tropischen See -und Flussbereich.

Hier lag der Fokus eindeutig auf dem tropischen Regenwald und dem Amazonas.

So gab es hier auch kleinere Terrarien für bunte Giftfrösche oder Schlangen.

Außerdem gab es einen offenen Baumstumpf, in dem tatsächlich Fledermäuse lebten und futterten.

Also man konnte wirklich seinen Kopf in den Stumpf hineinstecken - Krass!

Die Aquarien in diesem Bereich widmeten sich vor allem den Bewohnern des Amazonas.

So gab es hier auch ein riesiges Becken mit dutzenden Piranhas.

Aber nein... Piranhas würden keinen Menschen angreifen oder fressen.

Piranhas sind nämlich Aasfresser und essen bevorzugt toten Fisch.

Nichtsdestotrotz haben Piranhas tatsächlich spitze Zähne,

die sie im Kampf um die Rangordnung in der Gruppe gegen Widersacher einsetzen.

Aber auch hier nicht zum Töten, sondern nur zum Kämpfen und Eindruck schinden.

Der letzte Programmpunkt des Tages fand dann ebenfalls im Tropenbereich statt und zwar gab es eine weitere Fütterung.

Die Fütterung der Arapaimas.

Und die Arapaimas sind gewaltige Oschis: Über 2 Meter lang, bis zu 130 Kilogramm schwer.

Sie zählen damit zu den größten Süßwasserfischen der Erde und haben noch eine weitere Besonderheit.

Arapaimas saugen beim Futtern schlagartig Luft ein, wodurch sie ein Vakuum erzeugen, dass die Beute einzieht.

Das ergibt beim Essen dann einen lauten Knall, der uns vorgeführt wurde, als der Mitarbeiter die Fische mit Nüssen fütterte.

(Also mit Schale!)

Die arme Beute wird dann zusätzlich mit der knöchernen Zunge der Arapaimas eliminiert.

Tatsache! Die Fische haben eine Zunge aus Knochen.

Und was fressen die Arapaimas so im echten Leben?

Weil ihnen die Fischnahrung im Amazonas nicht immer ausreicht, fressen Arapaimas zB sogar ins Wasser gefallene Vögel.

Mit denen ist also nicht zu spaßen!

Als krönenden Abschluss habe ich mir dann noch eine Maniküre gegönnt.

Im Tropenbereich gab es nämlich noch ein Becken, in dem man seine Hand reinstrecken konnte.

Schlagartig kommen dann ganz viele Doktorfische, die verhornte Haut und Hautschuppen abknabbern.

Das hat sich wirklich seltsam und witzig angefühlt, aber meine Hände sind jetzt schon viel weicher ;)

 

Mit goldenen Zukunftsaussichten als Hand-Model habe ich dann den blauen Planeten wieder verlassen.

Fand den Besuch hier richtig schön.

Durch die Programmpunkte alle halbe Stunde wird Einiges geboten.

Man kommt fast gar nicht dazu, alle Becken in Ruhe zu bestaunen.

(Muss man aber auch nicht, weil nicht alle unheimlich umwerfend sind.)

Deswegen: Tip Top!

Ich hoffe, Ihr hattet auch ein schönes Wochenende.

Bis denne, Euer Spitzkopf Larry

 

PS:

Muss noch erwähnen, dass gute Fotos heute schwierig waren.

Hab aber auch ein paar schöne Videos (zB von den Ottern).

Die gibt es dann daheim bei Interesse!

Umfrage #34