Na ihr alten Kulturbanausen?!
Wie bereits angeklungen bin ich gestern Abend auf die Kopenhagener Kulturnacht gegangen.
Ebenfalls angeklungen war meine absolute Planlosigkeit, was genau ich denn besuchen wöllen würde.
Da hab' ich mir einfach gedacht:
"Welche Orte kann ich denn wahrscheinlich nur heute von innen sehen?"
Und da sind mir 4 Orte eingefallen, die ich dann auch alle erkundigt habe!
Vorneweg muss noch darauf hingewiesen werden, dass Petrus an diesem Abend nicht mein Freund war...
Es hatte geschüttet wie aus Kübeln, es war windig, der Wind hat gedreht, monsunartiges Wetter.
Und ich steh' draußen mit meinem 3 € Rossmann-Regenschirm! Geil!
Schon auf dem Weg zu meiner ersten Station war meine Jeans völlig durchnässt.
Zuerst kam der Wind von vorne, hat die Hose vorne nass gemacht.
Dann hat der Wind gedreht, und hat die Hose von hinten nass gemacht...
Nie wieder Kopenhagen ohne Regenhose!
Station 1: Grundtvigs Kirke
Die Grundtvigs Kirke ist diese majestätische, etwas bedrohlich wirkende Kirche unweit von meinem Zimmer.
Ich war gespannt darauf, wie die Kirche innen eingerichtet war - weil sie irgendwie eine besondere Wirkung auf mich hatte.
Die Kirche war so wie ich sie mir vorstellte.
Unheimlich schlicht. Man hatte das Gefühl, Diebe hätten die Kirche ausgeräumt.
Es gab fast nichts! Null! Keine bunten Fenster, keine mit Gold verzierten Kanzeln, kein Chorgestühl,
keine Plastiken, keine Gemälde, keine Skulpturen, ...
Es gab lediglich einen kleinen Altar aus Stein, auf dem zwei Kerzenständer standen und eine Bibel lag.
Dadurch, dass es fast Nichts in der Kirche gab, waren diese zwei Kerzenständer unheimliche Blickfänge.
In anderen Kirchen nimmst du Kerzenständer überhaupt nicht wahr...
Und es gab eine kleine Kanzel, ebenfalls aus grauem Stein.
Noch am Beeindruckensten war die Orgel, die aber ebenfalls sehr schlicht gehalten war - eher "modern".
Aber der bedrohliche Touch der Kirche blieb damit erhalten.
Das Kirchenschiff war unheimlich hoch, tolle Deckengewölbe!
Anlässlich der Kulturnacht, wurden in der Kirche blaue Scheinwerfer aufgestellt, die die Kirche in dunkles Königsblau fluteten.
Dazu spielte die Orgel und ein geistlicher Choral wurde gesungen.
Das war schon ein Gänsehaut-Moment. Tolle Stimmung, die da erzeugt wurde.
So bin ich bestimmt eine halbe Stunde einfach dagesessen mit meinen nassen Hosen und habe nur zugehört. Schön!
Station 2: Oper Kopenhagen
Anschließend bin ich mit dem Bus (Kulturnacht-Ticket beinhaltete ALLE öffentlichen Verkehrsmittel) zum Nyhavn gefahren.
Vom Nyhavn aus bin ich dann über eine Brücke, übers Wasser, in den Stadtteil Christianshavn / Holmen gegangen,
immer auf dem Weg Richtung königlicher Oper!
(Spätestens jetzt hätte ich meine Hose ausdrehen können...)
In der Oper angekommen war ich etwas verwirrt.
Von außen ist das ein unheimlich großes Gebäude!
Innen war alles eher eng, klein und es gab auch nur einen "Opernsaal" / Konzertsaal.
Ich kann nicht genau einschätzen, wie viele Leute der Saal fassen kann, aber sooo viele denke ich nicht.
Habe mich dann in den Saal hineingesetzt, auf so einen Logen-Platz am Balkon.
(So muss das!)
Von meinem Bonzen-Platz konnte ich wunderbar auf die Bühne und in den Orchestergraben gucken.
Irgendwann fiel mir dann auf, dass sich der Orchestergraben füllte und tatsächlich ein Opernstück vorbereitet wurde.
"Next show: 21:00"
Aufgeführt wurde ein Auszug aus:
"Il barbiere di Siviglia" - der Barbier von Sevilla!
Und dann ging es tatsächlich los, das Orchester setzte ein, der Vorhang wurde hochgezogen und ich saß in einer Oper!
Und immer bedenken: Mit einer völlig durchnässten Hose / mittlerweile auch Unterhose (Update!).
Die Handlung war "etwas" schwer zu verfolgen.
Im Großen und Ganzen ging es nach meinem Verständnis um Rasieren und eine heimliche Bettgeschichte!
Vor allem einer der "Operettisten" hatte ein super Outfit an.
Enges, knappes schwarzes Hösschen, darauf ein hautenges schwarzes Shirt mit weitem Ausschnitt,
so dass man auch sein edles Brusthaar sehen konnte <3 Traummann!
Und einen wunderbaren Schnauzer hatte er auch noch. Die anderen Darsteller haben ihn dann irgendwie zum Barbier gezwungen, aber abrasiert hat er seine Haarpracht dann irgendwie doch nicht! Hätte ich auch nicht gemacht.
Das Stück ging ungefähr eine Viertelstunde, dann fiel der Vorhang wieder.
Die Darsteller verbeugten sich, der Orchestergraben wurde gebühren geehrt mit lautem Applaus.
Das war also meine allererste Oper in meinem Leben - und das in der königlichen Oper in Kopenhagen. Wow!
Station 3: "Black Diamond", die königliche Bibliothek
Von der Oper wollte ich dann wieder zurück zum Nyhavn laufen.
Allerdings fiel mir auf, dass einige Leute an einer Haltestelle für eine Fähre standen.
Hab mich dann dazugestellt und gehofft, dass eine Fähre mich zurück zum Nyhavn bringen würde,
und ich mir 25 Minuten Fußweg im Regen sparen kann.
Tatsächlich kam wenige Minuten später eine Fähre, die mich am Nyhavn absetzte! Und wieder: Kostenlos!
Vom Nyhavn waren es dann nochmal ein paar Minuten Fußweg zum "Black Diamond".
Im Black Diamond fiel mir dann direkt eine Disco-Kugel auf, die aufgehangen und von zig Strahlern bestrahlt wurde.
Das hat einen tollen Effekt erzeugt und auch nach draußen wurde dieses "Lichtermeer" übertragen, da der Diamond eine tolle Fesnterfassade mit Blick auf den Öresund besitzt!
In der Bibliothek ging es rund um das Thema "Zirkus". Keine Ahnung wieso!
Die Ausstellungen dazu waren jetzt eher nicht so spannend - bin auch nicht so der Zirkusfreund...
Neben der Ausstellung wurde noch ein Workshop für Kinder angeboten, in denen sie Karten basteln konnten.
Wollte erst mitbasteln, aber eine Aufpasserin hat mich irgendwie so dämlich angeguckt.
Dann hatte ich keine Lust mehr - schräge Alte.
Dann ist noch eine kleine Musikkapelle aufgetreten und hat ein, zwei Zirkus-typische Märsche gespielt.
Die Jungs haben gut Stimmung gemacht!
Im Shop habe ich dann noch eine Postkarte gekauft, die an meinen guten Freund S. "Floppi" G.
(Haha, "G." = G-Punkt) rausgeschickt wird.
P.S.: Wer zur Hölle ist Sonja Farah?
Station 4: Börse
Genau, die letzte Station hieß Kopenhagener Börse - unweit vom Diamond entfernt.
Die Börse hat mich bei meiner allerersten Erkundungstour in Kopenhagen sehr gecatcht.
Das Gebäude besitzt einen spitzen Turm, der aus 4 umeinandergewundenen Drachenschwänzen besteht!
Dachte zunächst, dass das ein Kirchturm ist, aber nein es handelt sich um das Börsengebäude.
Natürlich erbaut von... (sollte jetzt jeder wissen): "C4".
Im Inneren konnte man dann leider nur wenig sehen, weil einige Räume nicht zugänglich waren,
da diese eben noch aktiv genutzt werden.
Trotzdem auch hier an dieser Stelle: Schöne, geschichtsträchtige Räume, hier und da eine C4 Statue,
Holzparkett-Böden, schöne, glitzernde Lampen, Gemälde von wichtigen Börsen-Menschen, ...
Und dann war es auch schon spät geworden und ich hab die Heimreise mit dem Bus angetreten!
Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie schön das Gefühl war eine trockene Jogging-Hose anzuziehen...
Ich war richtig KO - Samstag ist Ausschlafen angesagt!
Ausgeschlafen hab' ich dann nicht wirklich. Die innere Uhr hat mich geweckt. Kack-Ding.
Ich war aber immernoch kaputt und das Wetter hat auch nicht mitgespielt.
- Wie ein egoistischer Fußballer (Luuuuul) -
Also hieß es heute Museumsbesuch in der "Ny Carlsberg Glyptotek".
Hier sollen insbesondere antike Skulpturen aus dem alten Römischen Reich, Griechenland und Syrien ausgestellt sein.
Genau so war das dann auch!
Hauptfokus des Museums lag auf der Geschichte Palmyras,
einer dem Römischen Reich zugehörigen Stadt, die durch ihren florierenden Handel und Völkeraustausch
eine wichtige Rolle im Reich einnahm und trotz der "ungünstigen" Lage in der Wüste Syriens extrem wohlhabend war.
Allerdings wurde der Stadthalter Palmyras ermordet, so dass seine Frau "Zenobia" seinen Platz einnahm.
Und wir alle wissen ja, wie das bei Frauen so ist... Sie hat's vermasselt.
Sie hat sich nicht an Abmachungen mit Rom gehalten, wollte groß aufspielen, Ländereien ausdehnen,
unabhängigen Handel betreiben... Und joa, da hat der römische Kaiser "Aurelian" nicht mitgespielt.
- Wie ein egoistische.... Ja gut wir haben es verstanden! -
Er griff Zenobia an, gewann, und nahm sie als Gefangene mit nach Rom.
Ende der glorreichen Geschichte Palmyras.
Ausgestellt waren fast ausschließlich Statuen, die man von den Gräbern in Palmyras geborgen hatte.
Unheimlich, wie gut die Statuen erhalten waren - sogar Farbe konnte man noch erkennen.
Ansonsten bot das Museum wie gesagt noch weitere UNZÄHLIGE Statuen aus der Römerzeit, Griechenland, und sogar aus Dänemark und Frankreich. Des Weiteren gab es auch eine Ausstellung über das alte Ägypten und zwei echte Mumien zu sehen.
Abgerundet wurde das ganze mit einer Ausstellung über "french masterpieces".
Bedeutende Gemälde französischer Künstler.
In der Mitte der Glyptotek gab es außerdem noch einen schönen Palmengarten.
Hier habe ich oft ausgeruht, weil das alles doch sehr viel Kultur und herumlaufen war.
Statuen brauche ich in nächster Zeit nicht mehr anzusehen - außer meine eigene, gottesgleiche Statue im Spiegel natürlich.
Ermöglicht werden diese Ausstellungen übrigens vom Gründer der Carlsberg Brauerei!
Also Saufen und Kultur - das geht Hand in Hand.
Wer an dieser Stelle denkt, ...
"Oha! Der Jonas, der wird ja richtig kultiviert zurückkommen, kennt sich mit Weltkulturen aus, ist ein Kultur-Kritiker!"
der sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen! Tschö! Danke fürs Lesen. Kulturelle Grüße gehen raus.
Ne... leider hatte ich einen "Rückfall" in alte Verhaltensmuster...
Solche Statuen werden ja ab und zu auch nackig abgebildet.
Und da ich irgendwann einen Kulturschock hatte, schien mein Körper, mein natürlicher Instinkt gegenzusteuern.
Also hab' ich mich zu einigen Selfies mit den Gemächten der alten Griechen und Römer hinreißen lassen.
Ganz nach dem Motto:
"Alle meine Todsünden hab' ich im Griff - außer meinen Penisneid".
Ne, die waren schon schön anzusehen! Gönn ich den alten Hasen.
Deswegen gibt es heute anstatt einer Umfrage oder Witzen...
die Penis-Selfie Bildergallerie von und mit mir!
So ihr Lieben, das wars an dieser Stelle von mir.
Bis Morgen! Fühlt Euch gedrückt (falls ihr das jetzt noch wollt nach den Selfies).
Wadde hadde dudde da?
Euer Kochi!
Penis-Selfie Gallerie #15
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