Rosi & high in Christianshavn

Zuallererst:

Leider kann ich hier nur eine begrenzte Anzahl an Bildern hochladen...

Leider ist das Limit schon erreicht. Deswegen hab' ich von den ersten beiden Berichten die Bilder gelöscht,

um hier wieder aktuelle, neue Bilder hochzuladen.

Sorry!

 

Hoch die Hände Wochenende! Lang ausschlafen, Käffchen und chillen? Neeee!

Früh aufstehen, Käsebrot, unner die Dusch, rauf aufs Rad und ab zum Rosenborg Slot!

Generell muss wirklich gesagt werden: Ich und mein Swapfiets sind jetzt schon richtig gute Freunde geworden.

Mit dem Rad in Koppi unterwaygs zu sein ist wirklich sehr viel schneller und günstiger...

Und man atmet die Stadt viel mehr ein als wenn man im Bus hinter Fensterscheiben sitzt.

Am Rosenborg Schloss war ich nun schon zum wiederholten Mal. Ist aber auch ein Schmuckkästchen.

Nur heute Morgen wollte ich endlich mal IN das Schloss hinein - sollen hier doch die königlichen Kronjuwelen ausgestellt sein.

Dadurch, dass es noch früh am Morgen war, war die Warteschlange schnell überwunden.

Schnell noch den Soldaten vorm Eingang (ja, das Schloss wird - wenn auch eher sporadisch - vom Militär bewacht) Hallo gesagt und rein in die gute Stube. Und was soll ich sagen?

Bei so viel Prunk und Protz... Da fühlt sich KochMC wie zuhause.

Auf mehreren Etagen habe ich mir die königlichen Gemächer angeschaut. Erbaut wurde das Schloss von König Christian dem IV.

Und das lässt er auch jeden neugierigen Touristen wissen. Überall in den Zimmern sieht man sein Symbol: "C4".

Ich könnte jetzt jeden Raum architektonisch und historisch korrekt beschreiben, darauf hab ich aber keine Lust.

Man muss es einfach selbst einmal gesehen haben. Rosenborg und seine angrenzenden Gärten ist wirklich einen Besuch wert.

Alle Zimmer haben ihr eigenes "Thema", so zB Schlafzimmer, Schreibzimmer oder das royale Plumps-Klo (sehr schön gefliest)...

Alles glänzt und blinkt, man kann hier in jeder Ecke Kunstwerke und kleine oder große Schätze bewundern.

Am dollsten fand ich den Rittersaal mit vielen Wandteppichen, die Dänemarks Schlachten gegen Schweden zeigten, und den drei silbernen Löwen, die die royalen Throne bewachten.

Und dann ging es in die Tiefen des Schlosses - ab in die Schatzkammern!

Hier wurden allerhand edle Waffen und Kunststücke aus Elfenbein ausgestellt.

Und ja dann ging es noch ein Stockwerk tiefer, noch eine letzte Schatzkammer mit den königlichen Kronjuwelen!

Sie symbolisieren bis heute die dänische Monarchie und bestehen aus Kronen, Zepter,

einem Reichsapfel, einem Schwert und einer Ampulla.

Noch heute werden die Kronjuwelen zu besonderen Anlässen aus den Schatzkammern herausgeholt und der Königin zur Verfügung gestellt.

Am witzigsten fand ich in den Schatzkammern allerdings einen kleinen Diamant-Ring. In den Ring war eine Frauenhand eingearbeitet, die einen Penis festhielt. Dieses Schmuckstück wurde einst einer dänischen Königin überreicht als eine Art Spitze, da sie eine nicht-gewollte Beziehung zu einem ihrer Butler eingegangen war. Geil!

 

Dann war Mittagszeit und das Wetter war fantastisch - wolkenloser, blauer Himmer, Sonnenschein und 20 Grad. Top!

Ich bin dann mit dem Rad weiter nach Christianshavn, einem weiteren Viertel Koppis.

Christianshavn zeichnet sich durch viele kleine Wasserstraßen aus und erinnert an Amsterdam

(auch wenn ich noch nie in Amsterdam war, mein Reiseführer sagt das aber).

Dort hab ich mir erstmal ein belegtes Baguett in "7-Eleven" zum Snacken gegönnt. Dabei hab ich mich an eine der Wasserstraßen gesetzt und den vielen Schiffchen zugesehen. Sehr viele Junggesellen/innen-Abschiede waren auf dem Wasser mit geliehenen Booten feuchtfröhlich unterwegs. Anschließend ging es zur Erlöserkirche ("Vor Frelsers Kirke"). Die Kirche war innen sehr schlicht gehalten. Am imposantesten war die große Orgel, die von zwei Elefanten getragen wurde. Auch der Altar machte einiges her und wurde von den Erzengeln bewacht. Das Highlight der Kirche ist allerdings der hohe Kirchturm, der als Aussichtspunkt ausgenutzt werden kann - so auch von mir.

Und so wurde es das erste Mal "high" in Christianshavn.

Im Kirchturm gab es nur einen engen Weg, viel Gegenverkehr durch Touristen und Platzmangel. Yeah!

Kommt man dann zur ersten Plattform, ist der Spaß noch nicht vorbei. Eine schmale Wendeltreppe führt die letzten Meter hinauf zur Spitze des Turms. Am Ende der Wendeltreppe kann dann auch tatsächlich nur ein Mensch stehen. 

Aber der Aufstieg hat sich gelohnt! Ich hatte einen wunderbaren Blick über die Stadt und das Meer, war der Sonne ganz nah.

Musste mich ganz schön am Gestänge festklammern... Ich glaub' ich bekomme doch noch die weichen Knie meiner Muddi.

Nach dem Abstieg habe ich mich dann in Richtung "Christiania" gemacht.

Und hier wird es nun zum zweiten Mal "high" in Christianshavn.

Christiania ist ein anerkannter (geduldeter) Freistaat in Kopenhagen und wurde in den 70ern von Jugendlichen ausgerufen.

Der Freistaat lockte in der Vergangenheit wohl Menschen an, die kein Bock auf Regeln haben - Freigeister und auch Hippies.

Kurz nach Betreten des Freistaates hatte ich auch direkt einen sehr markanten Geruch in der Nase - Gras!

Ich guckte mich ein wenig um: Hier sind alle Häuser halbwegs zerfallen, kunterbunt bemalt und mit Graffities verziert.

Die Einwohner sahen tatsächlich so aus, wie man sich Hippies vorstellt: Weite Hosen, bunte Hemden, lustige Frisuren.

Ein witziges Völkchen! Und jeder hat in aller Ruhe sein Tütchen geraucht - daher also der Grasgeruch.

Bei näherer Inspektion der "Gärten" ist mir dann aufgefallen, dass in Christiania an jeder Ecke Marihuana wächst!

Als wäre es das Normalste der Welt. Irgendwann kam ich dann an ein Straßenschild "Pusher Street".

Entlang der Straße stehen unzählige Stände und alle verkaufen Haschisch oder Marihuana.

Es ist wirklich absolut surreal - aber das ist hier Alltag! Die Leute scheinen hier unter anderem so ihr Geld zu verdienen.

An einem "Cafe" spielte dann noch eine Band bestehend aus vier älteren Herren Country, Indie und Jazz.

Das hat die Szenerie 1A untermalt - Christiania ist mitten in Kopenhagen, Dänemark und der EU, aber eine Welt für sich.

Ich war ehrlich gesagt schwer beeindruckt und erstaunt - mir hat es in Christiania gut gefallen!

Leider wurde mir auch von einem Einwohner unmissverständlich deutlich gemacht, dass hier keine Fotos erlaubt sind...

Ein paar Bilder habe ich aber doch machen können.

Dann verließ ich Christiania wieder. Auf dem Schild "nach draußen" stand: 

"You are now entering the EU".

Ja, genau so hat sich das auch angefühlt.

Und dann wurde es zum letzten Mal "high" in Christianshavn.

Ich machte mich auf den Weg zur Kopenhagener Oper und dem Nobel-Teil Holmen.

Die Oper steht direkt am Wasser und ist ein gläserner Prachtbau mit einem markanten Flachdach. An die Oper grenzt das ehemalige Militärgebiet "Holmen" an, das heute aber hauptsächlich betuchte Leute zum Schampus trinken anzieht.

So schlendern hier viele Mitte 50-Jährige in Mantel plus Lackschuh und an der Hand ein etwa halb so altes Insta-Model.

Ich fands witzig der "Upper Class" ein bisschen zuzusehen. Ich hab dann noch ein paar alte Kriegsschiffe und ein U-Boot von außen bestaunt. Als Ausklang habe mich vor die Oper gesetzt und eine Zimtschnecke genascht.

Bei Sonnenuntergang war ich dann wieder am Fahrrad und bin nach Hause gefahren.

 

Das war ein wirklich toller Tag, vielleicht sogar der bisher Schönste!

Morgen soll das Wetter sogar noch besser werden - Da freue ich mich schon auf Sonntach.

Euer Hero sitzt jetzt also im Bett und denkt an Euch.

Liebe geht raus, Nuss auf die Kuss - JK

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