Auf in den Sonntach. Und wie vom Wetterfrosch versprochen: Herrliches Wetter!
(Wieso eigentlich herrlich und nicht fraulich?)
Heute ging es für mich in den Stadtteil Frederiksstaden, denn auch hier gibt es einige weitere Sehenswürdigkeiten zu sehen.
Meine erste Station hieß Amalienborg Slot. Oder besser gesagt die 4 Amalienborg Paläste.
Tatsächlich befinden sich auf dem achteckigen Platz 4 zueinander angeordnete, mehr oder weniger gleich aussehende Paläste.
In der Mitte des Platzes steht eine Statue, die Christian V auf einem Ross zeigt.
So ganz nebenbei: Hier haust die dänische Königin Margrethe II !!!
Ist auf einem der Paläste die dänische Flagge gehisst, ist Frau Königin zugegen.
Und ich hatte Glück, Ihre Durchlaucht war zuhause (zumindest war die Flagge gehisst).
Das Amalienborg Slot dient der dänischen Königsfamilie schon lange als Zuhause. Nachdem das Christiansborg Slot
(auf dessem Turm ich bereits an meinem ersten Wochenende gewesen bin) zum ersten Mal abgebrannt war,
nistete sich die Königsfamilie hier ein.
Rein optisch muss ich sagen: Naja. Ich wäre lieber in Rosenborg Slot eingezogen!
Allerdings liegt das Amalienborg Slot schön nah am Wasser und ermöglicht auch einen Blick auf die nah angrenzende Marmorkirken (Frederiks Kirke) zu der ich später noch komme.
Bewacht wurden die 4 Paläste von der königlichen Leibgarde. Je eine Wache bewachte einen Palast. Also quasi uneinnehmbar!
Wie sieht die königliche Leibgarde eigentlich aus? Ziemlich schick in meinen Augen. 10 Punkte bei Shopping Queen.
Die Wachen tragen himmelblaue Hosen mit einem stylischen, weißen Seitenstreifen. Ein mitternachtblaues Sacko, verziert mit ein bisschen Bling Bling und weißen, überkreuzten Waffengurten (bilden ein "X", erinnert mich an Deichkind) vollendet die Uniform. Auf dem Kopf tragen die Wachen eine sehr hohe Puschelmütze, mit der man am liebsten Knuddeln würde. Ähm ich meine furchteinflößend! Weil das noch nicht gefährlich genug aussieht, tragen die royalen Wächter auch noch eine Umhängetasche mit Silberverschluss. Na gut, sie tragen auch ein Gewehr mit befestigtem Messer mit sich herum.
Vor allem einer der Wächter viel immer wieder auf, versuchte er doch mit hektischen Handbewegungen und lauten "Heeeeee!"-Rufen die Touristen und deren Räder von den Palastmauern fernzuhalten (Wie kommt man auch auf die Idee sein Rad an einer königlichen Palastmauer abzustellen - Touris...).
Um Punkt 12 Uhr kam es dann zur Wachablöse. Ein tolles Spektakel, das sich über eine halbe Stunde zog.
Beim Ablösen flüsterten sich die Soldaten immer etwas zu, ich vermute es waren Witzchen, weil die jungen Burschen unter den Puschelmützen auch immer wieder heimlich lachen mussten wenn der Hauptmann nicht hinsah. Die einzelnen Befehle der Befehlskette wurden oftmals mit einem "Psssst!" eingeleitet. So bin ich der Puschel-Armee minutenlang auf dem Schlossplatz hinterhergelaufen und habe Fotos sowie Videos gemacht.
Nach dem Spektakel bin ich dann noch in einen der 4 Paläste hinein und wollte meine Audienz bei Margrethe II einfordern.
Leider hab' ich diese nicht bekommen - Unverschämtheit! Trotzdem konnte ich zumindest ein Foto mit ihr machen.
Zum Palast selbst gibt es nicht sooo viel zu sagen. Im Vergleich zu Rosenborg Slot hat er ganz schön abgestunken.
Nach dem Schlossbesuch bin ich dann zur bereits erwähnten Marmorkirken.
Die Kirche besteht nur aus einer einzigen Kuppel und ist eigentlich gar nicht aus Marmor, sondern aus Sandstein.
Das hat mit Folgendem zu tun:
Frederik der V wollte eine Kirche bauen lassen, die dem Petersdom in Rom ähnelt.
Nach einigen Jahren Bauarbeiten gefiel dem König die Kirche nicht - sie war nicht prächtig genug.
Deshalb befahl er, den bis dato verwendeten Sandstein gegen Marmor auszutauschen.
Durch diese Maßnahmen ging die Staatskasse pleite und die Bauarbeiten wurden abgebrochen.
Irgendwann kaufte ein Kopenhagener Bonze den ganzen Laden und ließ die Kirche fertig bauen:
Allerdings mit Sandtsein, aus Kostengründen.
Trotzdem ist die Kirche sehr imposant und prägt das Kopenhagener Stadtbild. Man erkennt sie quasi von überall.
So viel dazu. Ich bin dann in die Kuppel rein und habe mich ein bisschen ausgeruht und die andächtliche Stimmung genossen.
Anschließend trieb mich der Hunger nach Nyhavn (Ja ich weiß, schon wieder Nyhavn!).
Dort habe ich mich abermals ans Wasser gesetzt und eine Dönerbox gegessen. Die war ehrlich gesagt nicht so lecker.
Denn:
Wo ist Döner stets ein Hochgenuss? Bei uns im Kebab Bosporus (nur in Eisenberg)!
Gestärkt ging ich dann am Wasser entlang in Richtung "Kastellet" (Kastell).
Kastellet ist die einzig verbliebene Festigungsanlage in Kopenhagen und wird auch noch heute vom Militär ein bisschen genutzt.
Die Wälle sind heute allerdings mit Gras bewachsen und man kann auf ihnen um die ganze Anlage entlangspazieren.
Vor den Toren des Kastellets gab es noch die St. Alban's Church, die mir von außen sehr gut gefallen hat, aber leider schon geschlossen war. Direkt neben der Kirche gab es dann noch einen großen Springbrunnen, den Gefion-Brunnen.
Auszug aus Wikipedia:
Die Figurengruppe zeigt Gefion, die Asenjungfrau aus der germanischen Mythologie und ihre zu Stieren verwandelten Söhne, welche mit einem Pflug eine Furche zwischen der Insel Seeland und Schweden herauspflügen und damit Seeland vom Festland zu trennen.
Ahja so viel dazu, war aber schön anzusehen und wird von Touris eher als Wunschbrunnen genutzt.
Dann bin ich nochmal zurück zu Nyhavn (Lasst mich doch!).
Von dort starten nämlich einstündige Bootstouren und weil das Wetter so Hammer war,
hab' ich dazu entschieden Bötchen zu fahren!
Das muss man sich mal überlegen:
Ich wohne seit 4 Jahren in Heidelberg und habe es nie zu einer Bootstour gebracht.
Bin seit eineinhalb Wochen in Kopenhagen und fahre Boot...
Die Bootstour war sehr schön und hat mich an viele Orte gebracht, die ich schon mit dem Rad oder zu Fuß abgeklappert habe.
Trotzdem ist es nochmal etwas anderes, Kopenhagen vom Wasser aus zu sehen, den Fahrtwind in den Haaren zu spüren und die Meeresluft zu riechen. Außerdem schmückte ein knall-pinker Ballon den Abendhimmel, ein tolles Bild!
So schipperten wir zur kleinen Meerjungfrau (Von der wir nur den Rücken zu sehen bekamen. Laut Kapitän sollten wir für die Vorderseite Google nutzen. Gefällt mir, der Humor!), an der Oper vorbei, nach Christianshavn, zum "Black Diamond", an Christiansborg Slot und der dänischen Börse vorbei, um wieder in Nyhavn zu landen.
Auf der Wasserstrecke mussten wir einige Male den Kopf einziehen.
Die Brücken sind alle unheimlich niedrig, hat aber wirklich Spaß gemacht!
Feierabend! Was für ein tolles Wochenende.
Wirklich schade, dass morgen wieder die Arbeit anfängt. Ich hoffe, dass diese Woche etwas produktiver wird.
Lasst Euer Wochenende schön ausklingen. Ich hoffe, es geht Euch allen gut!
Bussi auf Nussi - Euer Kochi
Umfrage #7
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